Konzeption der Berufspraxisstufe

Während des Besuchs der Berufspraxisstufe werden die Schülerinnen und Schüler fächerübergreifend in allen Bereichen des Unterrichts auf ihr Leben nach der Schule vorbereitet. Die Inhalte des Unterrichts beschränken sich dabei nicht nur auf eine spätere Erwerbstätigkeit sondern beinhalten  Aspekte der allgemeinen Lebensführung in den Bereichen Arbeit, Wohnen, Freizeitgestaltung, Mobilität, soziale Beziehungen und Öffentlichkeit.

Zur Vorbereitung auf eine spätere Arbeit werden sowohl persönliche und soziale Kompetenzen, wie z.B. Zuverlässigkeit, Teamfähigkeit und angemessenes Verhalten als auch arbeitsbezogene Kompetenzen, wie z.B. Sorgfalt, Ausdauer und Arbeitsbereitschaft, aber auch spezielle Arbeitstechniken mit den SchülerInnen thematisiert und trainiert (Schlüsselkompetenzen). In unterschiedlichen Arbeitsbereichen werden in Gesprächen, Rollenspielen, realen Aufgaben und Arbeitsblättern mögliche Situationen z.B. einer Arbeitstätigkeit erprobt, bearbeitet und reflektiert. So werden z.B. Aufgaben zur Versorgung der Klasse oder zur Unterstützung des Hausmeisters an ein Schülerteam vergeben und danach überlegt, ob und welche Schwierigkeiten auftauchen und wie man angemessen damit umgehen kann.

Ein fächerübergreifendes Projekt zur Anbahnung und zum Training arbeitsrelevanter Fähigkeiten ist z.B. der Kioskverkauf, der regelmäßig zweimal pro Woche von der BS1 in der Mittagspause für die gesamte Schule durchgeführt wird. Die Schülerinnen und Schüler erlernen dabei Wichtiges über die Planung und Durchführung eines solchen Angebots und die Notwendigkeit von Zuverlässigkeit, Ausdauer und Sorgfalt; sie trainieren hauswirtschaftliche Fertigkeiten und ihre Fähigkeiten im Bereich der Kulturtechniken; sie bewegen sich beim Ein-und Verkauf in der Öffentlichkeit und trainieren dabei außer ihrer Mobilität auch den angemessenen Umgang mit anderen Menschen; und sie erleben bei der Durchführung des Kioskverkaufs direkt die Wertschätzung ihres Engagements. Ausführliches zum Kiosk findet sich hier...

Die Vermittlung und das Training der Kulturtechniken werden in der Berufspraxisstufe praxisnah durchgeführt und fließen in die verschiedenen Lernbereiche ein. Darüber hinaus wählen die Schüler möglichst selbständig aus Lernboxen Arbeitsblätter und Aufgaben aus bzw. haben die Möglichkeit, Aufgaben aus verschiedenen Lernprogrammen am Computer zu den Themen Geld, Uhr, Gewicht etc. zu lösen.

Der Unterricht findet sowohl im Klassenverband als auch in klassenübergreifenden Kooperationsgruppen und /oder Projekten statt.

Im letzten Schulbesuchsjahr absolvieren die SchülerInnen ein Praktikum in der WfBM; individuelle Praktika, z.B. auch in Integrationsbetrieben oder Betrieben des ersten Arbeitsmarktes sind nach Absprache immer möglich. Alle Praktika werden vor- und nachbereitet und intensiv durch die LehrerInnen begleitet.

Zur Intensivierung und Vernetzung der Vorbereitung auf spätere Arbeits- und Wohnmöglichkeiten wird regelmäßig  mit den Eltern und Betreuern der SchülerInnen, sowie den Reha-Beratern der Agentur für Arbeit, der WfBM, des IfD, den verschiedenen Trägern von unterstützten Maßnahmen und den unterschiedlichen Praktikumsstellen sowie der KoKoBe und den verschiedenen Trägern von unterstütztem und stationärem Wohnen zusammengearbeitet. Darüber hinaus besteht über den „Runden Tisch Schule-Beruf“ eine kreisweite Vernetzung der Förderschulen GG sowie mit der Agentur für Arbeit, der WfBM, dem IFD und dem LVR. 

Ein ausführliches Konzept zur Arbeit in der Berufspraxisstufe findet sich im  Schulprogramm unter Punkt 3.5.